Jehuda Amichai übersetzt Else Lasker-Schüler ins Hebräische
Mitte der 1950er Jahre begann der junge hebräische Dichter Jehudah Amichai, seine Übersetzungen von Gedichten Else Lasker-Schülers in israelischen Zeitschriften zu veröffentlichen. Erst 1969, zu ihrem 100. Geburtstag, brachte er einen Band mit 51 ihrer Gedichte in hebräischer Übersetzung heraus. Amichai, 1924 in Würzburg geboren, übersetzte nicht aus einer Fremdsprache in seine Muttersprache, sondern aus seiner Muttersprache in eine erworbene Sprache, die seit 1936 seine neue Alltags- und bald auch seine Dichtersprache geworden war. Gedichtbeispiele veranschaulichen Amichais Übersetzungsstrategien und werfen Licht auf den Prozess seiner poetischen Selbstfindung zwischen den Kulturen seiner Herkunft und seiner Gegenwart, zwischen dem Deutschen und dem Hebräischen.
Efrat Gal-Ed ist Professorin für Jiddistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wo sie jiddistische Forschungs- und Editionsprojekte leitet.
Eintritt: 7,- / 5,- EUR. Vortrag und Lesung sind Teil der Veranstaltungsreihe »Hebräische Literatur im 20. Jahrhundert: Israelisch-deutsche Konstellationen und Resonanzen« des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow, Leipzig; in Kooperation mit dem Leibniz-Forschungsverbund »Wert der Vergangenheit« und dem Literaturhaus Leipzig e.V.
Kartenvorbestellungen nehmen wir zwischen 9 und 16 Uhr unter der Telefonnummer +49 .341. 30 85 10 86 gern entgegen. Zu ausgewählten Veranstaltungen (siehe Programm) findet ein Kartenvorverkauf an der Rezeption im Haus des Buches statt.