Der Jahrhundertautor. Franz Kafka zum 100. Todestag
Ausverkauft! Kafka edieren
Ein Abend mit Reiner Stach
Zu Lebzeiten Kafkas waren fast keine Texte des Autors veröffentlicht, das weiß man. Als Max Brod, Kafkas großer Förderer, überstürzt emigrieren musste, rettete er fast keine eigenen Sachen, sondern mehr oder weniger nur den Koffer mit den Kafka-Manuskripten. Eigentlich aber hatte Kafka den Freund testamentarisch aufgefordert, alles von ihm Geschriebene zu vernichten. Durfte Brod sich darüber hinwegsetzen? Und was bedeutete das? Gerade weil die Handschriften erst entziffert werden mussten, weil viele Texte Fragment geblieben waren und geordnet werden mussten (mussten sie?), weil innerhalb der Fragmente zu entscheiden war, was Tippfehler oder zu korrigierende Irrtümer waren, kam Max Brod als Herausgeber der nachgelassenen Schriften eine eminente Bedeutung zu. Und den auf Brod folgenden Herausgebern nicht minder. Welche Texte bilden die Grundlage? Wer darf sie aufbewahren? Wer ist rechtmäßiger Besitzer? Urheberrechtsinhaber?
Reiner Stach ist DER Kafka-Kenner überhaupt, seine dreibändige Biographie über Franz Kafka ist legendär und international als Standard-Biographie anerkannt. Über die oben grob skizzierten Fragen gestaltet er kein Germanistikseminar, sondern erzählt er spannend wie in einem guten Kriminalroman.
Eintritt: 7,- / 5,- EUR
Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig e.V. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen