Ausstellung 6. November bis 18. Januar 2024 / Foyer
»Common Sense«
Künstlerbücher der Edition Augenweide
1987 gründeten der Künstler Ulrich Tarlatt und der Schriftsteller Jörg Kowalski in Halle die Edition Augenweide, einen Eigenverlag für originalgrafisch-literarische Publikationen. Gemeinsam mit anderen unabhängigen Künstlern und Literaten wurden experimentelle Spielformen der visuellen Poesie ausgelotet und dabei die allgegenwärtige Zensur der DDR unterlaufen. Aus der Mangelwirtschaft der DDR entwickelte sich mit den Publikationen in geringer Auflagenhöhe eine Ästhetik, die rückblickend auch als »Bibliophilie der Armut« oder »Bibliophilie der Andersdenkenden« bezeichnet wird.
Von 1989 an erschien jährlich eine Ausgabe des Almanachs für Kunst und Literatur »Common Sense«. Pro Ausgabe wurden 30 bis 35 Künstler und Schriftsteller eingeladen, die sich des gesamten Spektrums originalgrafischer Techniken bedienten: Hoch-, Tief- und Flachdruck, Siebdruck, Collage, Monotypie, serielle Unikate, Fotografie und Zeichnung. Bis 2018 entstand mit 30 Ausgaben eine in sich geschlossene Reihe, die den Wandel gesamtdeutscher Geschichte künstlerisch reflektiert hat.
Eintritt frei
Ausstellung des Leipziger Bibliophilen-Abends e.V.
Öffnungszeiten: Geöffnet Mo–Do von 9.00–17.00 Uhr, Fr von 9.00–15.00 Uhr und zu den Veranstaltungen.