In zahlreichen literarischen Texten seit der Postmoderne werden Wissenschaftler:innen, historische wissenschaftliche Erkenntnisprozesse oder ein Wettstreit wissenschaftlicher Methoden dargestellt. Carl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt sind Protagonisten von Daniel Kehlmanns »Vermessung der Welt«, Werner Heisenberg spielt eine zentrale Rolle für historische Romane von Jérôme Ferrari oder Jorge Volpi, Marie Curie steht im Mittelpunkt eines populären Romans von Susanna Leonard. Texte von Dietmar Dath, Ulrike Draesner oder Christoph Ransmayr fiktionalisieren Elemente der Evolutionstheorie, der Genforschung oder der Geographie. Juli Zeh präsentiert in »Schilf« einen Wettstreit zwischen physikalischen Theorien, David Lodge oder Laurent Binet lassen in Romanen unterschiedliche Literaturtheorien aufeinandertreffen.
In einer zweitägigen Konferenz (30.10., 13-21 Uhr und 31.10., 9-15 Uhr) sollen sowohl diese vielfältigen Texte vergleichend untersucht als auch die allgemeinen Strukturen betrachtet werden, die die einzelnen Werke verbinden, z.B. die Funktion von Wissenschaftler:innen als Protagonist:innen, die Rolle wissenschaftlicher Institutionen und Methoden für die fiktionale Welt oder die Relevanz der Wissenschaftsgeschichte für historisch erzählende Texte. Konzeption: Erik Schilling und Christoph Schmitt-Maaß
Am 30.10. um 19.30 Uhr findet zudem eine Abendveranstaltung mit einem Überraschungsgast statt.
Teilnahme kostenfrei. Details und Anmeldung unter: german@uni-leipzig.de
Veranstaltung des Instituts für Germanistik der Universität Leipzig und des Literaturhauses Leipzig e.V.