Weibliches Schreiben und literarisches Selbstverständnis bei Elsa Asenijeff
Als kurzzeitig berühmte, dann lange vergessene österreichisch-deutsche Autorin der Jahrhundertwende erscheint Elsa Asenijeff (1867-1941) heute oft als Vorreiterin der von ihr antizipierten Frauen-, Feminismus- und Genderbewegung. Max Klingers bedeutende Marmorbüste »Elsa Asenijeff« ist nur eine von zahlreichen Würdigungen, die ihrer Person und ihrem Werk von Zeitgenossen zuteilwurden. Dem gegenüber steht die Vernachlässigung durch Mit- und Nachwelt seit dem Tode Klingers.
Die erste wissenschaftliche Tagung zu Elsa Asenijeff an ihrem langjährigen Lebens- und Wirkungsort Leipzig sucht sich ihr daher unter verschiedenen Perspektiven zu widmen. Neben Impulsen aus Gender- und Feminismusforschung ist das breite literarische, philosophische und künstlerische Umfeld ihres Schreibens v.a. zwischen 1895-1920 zu berücksichtigen, das ihre Nietzsche-Rezeption, ihre Schriften zum Werk Max Klingers, ihr Filmverständnis, ihre Briefwechsel und ihre poetische Formensprache ebenso einschließt wie ihre kulturelle und sprachliche Diversität zwischen Deutschland, Österreich, Bulgarien, Frankreich und Italien sowie die Frage ihres Ausschlusses aus dem literarischen Kanon trotz ihrer Popularität bis zum Ersten Weltkrieg als Autorin und Frau an der Seite Max Klingers.
Veranstaltung des Instituts für Germanistik der TU Braunschweig in Kooperation mit dem Literaturhaus Leipzig, der Stadt Leipzig und der Wüstenrot Stiftung
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Programm am 26. Februar im Literaturhaus:
13:00 Nikolas Immer (Leipzig, Trier): »Scheherazade wird immer leben.« Zu Elsa Asenijeffs Roman in Gefühlen (1913)
13:30 Diskussion, anschließend Kaffeepause
11:00 14:00 Christoph Seelinger: Im Kino der Elsa Asenijeff
15:30 Diskussion, anschließend Kaffeepause
16:00 Jan Röhnert (Braunschweig): Asenijeffs Beteiligung an der Flugschrift »Der Krieg«
15:00 Christian Wiebe (Braunschweig): Elsa Asenijeffs Lyrik im Kontext der Avantgarden
16:30 Diskussion, anschließend Kaffeepause
17:00 Cornelius Mitterer (Wien): Liebe, Hass und Demütigung. Zur Funktion von Emotionen im Werk Elsa Asenijeffs