Haus des Buches
Literaturhaus Leipzig

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© Foto: Wolfgang-Tanner
28. August 2023 / 19.30 Uhr / Grassimuseum, Innenhof
»Der Messias von Darfur«
Abdelaziz Baraka Sakin im Gespräch (dt./arabisch) mit Ahmed Ibrahim Abdallah & Enrico Ille (informelles Vorgespräch auf Arabisch um 18 Uhr)
Zwei junge Sudanesen, Ibrahim und Shikiri, werden auf der Fahrt nach Khartum aus dem Bus gezerrt und zum Militärdienst eingezogen. Ihr Einsatzgebiet: die Provinz Darfur, in der sich die Regierung in einem erbitterten Bürgerkrieg mit Rebellengruppen befindet. Im weiteren Verlauf begegnet Shikiri einer jungen Frau, die durch die Djandjawid alles verloren hat und zu allem bereit ist - auch zur Hochzeit mit Shikiri, so er ihr bei ihrem Rachefeldzug gegen die Djandjawid hilft. Es beginnt eine Odyssee dieser drei durch verschiedene Kampfgebiete, zu beiden Kriegsparteien, durch Episoden der sudanesischen Geschichte. - Baraka Sakin schildert in diesem vielschichtigen Roman authentisch die Zerrissenheit des Sudan und gibt dem Leser Einblick in die Mechanismen ähnlicher Konflikte. Er ist aber auch eine bewegende Geschichte über Krieg und Abenteuer, Liebe und Rache, Glauben und Magie. Ein Roman, der von schwarzem Humor und großer Menschlichkeit geprägt ist. (edition orient 2023, aus dem Arabischen übersetzt von Günther Orth, mit einem Nachwort von Enrico Ille).

Abdelaziz Baraka Sakin wurde 1963 in Kassala, einer Grenzstadt zu Eritrea im Osten des Sudan, geboren. Nach der Schulzeit studierte er Betriebswirtschaft an der Universität Assiut in Ägypten. Zurück im Sudan wurde Sakin 1993 zunächst Englischlehrer an seinem alten Gymnasium, bevor er von 2000 bis 2009 für verschiedene internationale Hilfsorganisationen tätig war. In ihrem Auftrag kümmerte er sich um Projekte in der Provinz Darfur. Seine dabei gewonnenen Erfahrungen bilden den Hintergrund des hier vorliegenden Romans.

Im Jahr 2000 begann Baraka Sakin seine literarische Karriere mit kleinen Veröffentlichungen. Einem größeren Publikum wurde er erst mit der Verleihung des sudanesischen Tayeb-Salih-Preises im Jahr 2009 bekannt. Danach wurden seine Bücher im Sudan konfisziert und verboten. Dies war auch der Grund dafür, dass er in Österreich um Asyl suchte. Seit 2012 lebt er in Saalfelden und inzwischen auch in Montpellier, Frankreich.

Um 18 Uhr findet ein informelles Vorgespräch mit dem Autor auf Arabisch statt, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig e.V. in Kooperation mit der Edition Orient, dem GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig und dem Institut für Afrikastudien der Universität Leipzig


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