Haus des Buches
Literaturhaus Leipzig

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© Foto: Gaby Waldek
2. Mai 2023 / 19.30 Uhr / Literaturcafé
Christoph Geiser über »Grünsee«, »Brachland« und »Wüstenfahrt«
»Ich stamme aus einer schrecklichen Familie. Mein Großvater mütterlicherseits war Schweizer Botschafter bei Hitler, meine Großmutter, seine Frau, heiratete in zweiter Ehe den Vater von James Schwarzenbach, dem ersten Schweizer Rechtspopulisten, meine Großmutter väterlicherseits war russische Jüdin und wurde in der Schweiz wahnsinnig. Aufgewachsen bin ich in Basel, umsorgt von einer diplomierten Säuglingsschwester bis ich elf war, medizinisch betreut von meinem Vater, einem Kinderarzt«, schrieb Christoph Geiser, und sofort wird offenbar, dass dieser biographische Hintergrund außerordentlich facettenreich ist für eine schriftstellerische Laufbahn.

Seit seinem Debüt 1968 hat der Schriftsteller, der ein Pionier der Schweizer queeren Literatur war, eine Vielzahl von Gedichten, Erzählungen und Romanen veröffentlicht. Marcel Reich-Ranicki lobte ihn im Literarischen Quartett 1992 überschwänglich: »Dies ist Literatur von ungeheurer Intensität«, sie erinnere ihn an den Furor Thomas Bernhards. Nun erscheint endlich im Verlag secession eine Werkausgabe, geplant auf 13 Bände. Die ersten sind erschienen, zuerst »Grünsee« und »Brachland«, die Heinrich Detering zum »schweizerischen Diptychon des 20. Jahrhunderts« erklärte, dazu der Roman »Wüstenfahrt«. Christoph Geiser gibt Auskunft über diese Bücher und sein schriftstellerisches Werk in mehr als einem halben Jahrhundert.

CHRISTOPH GEISER, geboren 1949 in Basel, hat für sein Werk zahlreiche Preise erhalten, zuletzt 2018 den Großen Literaturpreis von Stadt und Kanton Bern. 1980 war er als German- Writer-in-Residence am Oberlin College, Ohio/USA; 1983/84 Gast des DAAD-Stipendium des Berliner Künstlerprogramms in Berlin. Weitere Stipendien führten ihn nach London, an die Cité Internationale des Arts in Paris, nach New York und ins Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf. 2000 war er Stadtschreiber in Dresden. Christoph Geiser ist Mitglied des Deutschschweizer PEN-Zentrums sowie korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Er lebt und arbeitet in Bern und Berlin.

Eintritt: 7,- / 5,- EUR

Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig e.V.


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