Fünf Lyrikerinnen und Lyriker aus vier Ländern Lateinamerikas präsentieren unterschiedlichste Positionen der aktuellsten Poesie ihres Kontinents und tragen einen Hauch ihrer eigenen Festivalkultur nach Leipzig. – Viel Beachtung fand das in diesem Jahr erschienene Lyrikdebüt von Angélica Freitas. Die brasilianische Dichterin vermischt in »Rilke Shake« gekonnt Slapstick und Zitate klassischer Dichtung. Hector Hernández Montecinos und Paula Ilabaca aus Santiago de Chile sind wichtige Vertreter der Undergroundszene der Millionenmetropole am Fuße der Anden. Während Hernández Montecinos sich in collagenhaften Textclustern an der Befindlichkeit der geschichtsvergessenen Mittelschicht Chiles abarbeitet, fügt Ilabaca ihre Beschreibungen familiärer und gesellschaftlicher Verhältnisse in der Post-Pinochet-Periode zu technohaften Soundcollagen, in denen Wiederholungen und Schichtungen die Silben zum Klingen bringen. Der Ecuadorianer Paúl Puma unternimmt eine spielerisch-ekklektische Neuschreibung einer Chronik aus der Zeit der spanischen Conquista, um so die beiden Wurzeln der lateinamerikanischen Kultur ins Bewusstsein zu rücken: Das Vermächtnis der Inka und die Apporte der europäischen Invasoren. Washington Cucurto ist der erste Cumbia-Dichter Lateinamerikas. Seine Gedichte kreisen um den Alltag der Ausgegrenzten, der Straßenverkäufer, Prostituierten und Supermarktangestellten und ihre Ausflüge ins tropikalische Buenos Aires der Tanzhallen und Salsa-Schuppen.
Veranstaltung des Instituto Cervantes Berlin, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes. Weitere Informationen unter www.latinale.de
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