Ein Sohn, in der entstehenden DDR lebend, muss vor dem kriegsverbrecherischen toten Vater sein ganzes Dasein im Fluchtmodus zubringen: psychisch, physisch, beruflich, geographisch, in Liebesdingen. Er nimmt einen anderen Namen an, will in Marseille Fremdenlegionär werden, reist kurz nach dem Mauerbau wieder in die DDR ein, darf dort kein Abitur machen, bringt es gleichwohl - Glückskind eben - in den späten DDR-Jahren fast bis zum Rektor einer Oberschule. Am Ende erkennt er: Eine Emanzipation von der allgemeinen und der persönlichen Geschichte ist zum Scheitern verurteilt. Durch solche Verkettung von Vergangenheit und Gegenwart wird aus dem Glückskind ein Unheilskind. Ironisch-humoristisch, anrührend, ohne Sentimentalität oder Sarkasmus erzählt Christoph Hein ein beispiellos-beispielhaftes Leben in mehr als sechzig Jahren deutscher Zustände.
Christoph Hein wurde 1944 in Heinzendorf/Schlesien geboren und wuchs in Bad Düben bei Leipzig auf. Ab 1967 studierte er in Leipzig Philosophie und Logik und schloss sein Studium 1971 an der Humboldt-Universität Berlin ab. Für sein umfangreiches literarisches Werk wurde der Autor mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Das 2004 erschienene und viel gelobte autobiografische Buch »Landnahme« wurde für den IMPAC-Literaturpreis nominiert, zuletzt veröffentlichte er »Vor der Zeit«.
Eintritt: 5,-/4,-EUR. Ab 22.2.2016: Reservierungen unter 0341/9954134 und Kartenvorverkauf im Haus des Buches an der Rezeption, Mo-Fr, 9-15 Uhr. Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig und des Suhrkamp Verlages
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Kartenvorbestellungen nehmen wir zwischen 9 und 16 Uhr unter der Telefonnummer +49 .341. 30 85 10 86 gern entgegen. Zu ausgewählten Veranstaltungen (siehe Programm) findet ein Kartenvorverkauf an der Rezeption im Haus des Buches statt.