Grußwort: Walter Moens (Repräsentant der Flämischen Regierung)
Das große Thema des »empfindsamen Anarchisten« und »Erneuerers der flämischen Prosa« Louis Paul Boon (1912-1979) war die Welt der Arbeiter, der kleinen Leute, der »Kartoffelesser« - und sein Blick auf diese Welt blieb, frei von jeder Ideologie, nüchtern-realistisch. Chronist der Alltagsrealität, zielte er darauf, »das ganze Wesen dieser Zeit, die Nöte und die Sehnsüchte, die Träume und die politischen Strömungen« abzubilden. Im Rahmen des Leipziger literarischen Herbstes liest der Schauspieler Martin Wuttke aus Boons Romanen »Menuett« und »Mein kleiner Krieg«.
Die kammerspielartige Dreiecksgeschichte »Menuett« wurde bei ihrem Erscheinen 1955 als »Lolita in Flandern« gefeiert; »Mein kleiner Krieg« ist eine autobiographisch geprägte Chronik der Zeit von Besatzung und Kollaboration im Zweiten Weltkrieg, die an dokumentarischen Einzelschicksalen den Alltag der kleinen Leute hinter der Front darstellt.
Alexander Wewerka (Alexander Verlag Berlin) spricht über die Faszination der von ihm verlegten Texte Boons und erläutert, warum diese auch heute noch so modern sind.
Martin Wuttke, 1962 in Gelsenkirchen geboren, hatte Engagements u.a. an der Volksbühne Berlin, am Schauspielhaus Hamburg, am Staatstheater Stuttgart und am Schauspielhaus Frankfurt/Main. Seit 2007 spielt er den Hauptkommissar Andreas Keppler im Leipziger »Tatort«. 2011 wurde er für seine schauspielerischen Leistungen mit dem Deutschen Theaterpreis ausgezeichnet.
Eintritt 5,-/4,- Euro. Veranstaltung von Genikus im Sächsischen Verein zur Förderung literarischer Übersetzung Die Fähre e.V., Alexander Verlag, Literaturhaus Leipzig. Mit freundlicher Unterstützung der Flämischen Repräsentanz Diese Veranstaltung teilen
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