Volker Brauns philosophisch tiefgründige Essays, seine Lyrik und Prosa waren den DDR-Oberen stets ein Dorn im Auge. Der Autor, werde mit dem Erscheinen seiner Bücher in der DDR »immer erst auf Schwierigkeiten« stoßen, fasste Kurt Hager, Mitglied des Politbüros der SED, die kulturpolitischen Rankünen der Parteioberen zusammen. Da dem Leipziger Reclam-Verlag wegen der Hausgabe der bis dahin ungedruckten oder lediglich in Frankreich erschienenen Texte von der Staatsbürokratie immer neue Steine in den Weg gelegt worden waren, verlor Braun 1988 die Geduld. Das Buch erschien nun im Juli des Jahres zuerst bei Suhrkamp in Frankfurt a. Main.
Über die Umstände, unter denen die Schriften am 1. November 1988 doch noch bei Reclam erscheinen konnten, diskutieren der Schriftsteller Friedrich Dieckmann und Lektor Klaus Pankow mit Volker Braun. In dem von Michael Hametner (MDR Figaro) moderierten Podiumsgespräch über die Idee und Hintergründe zum Buch, über Zensur und Intrigen sowie über die deutsch-deutsche Wirkungsgeschichte werden selbstverständlich auch Volker Brauns Stellungnahmen zu den »Konkursen der Natur«, zur »innerbetrieblichen« Demokratie und »heutigenKopfarbeit« zur Sprache kommen. Sie bewegen die kritische Öffentlichkeit nach wie vor, denn die Arbeiten des »1939 in Dresden Geborenen, der mehrere Jahre Dramaturg des Berliner Ensembles war, sind immer ›doppelt‹, sie können plan gelesen werden, doch sie schmuggeln im Rock Konterbarde.« (Die Zeit)
Veranstaltung der Sächsischen Akademie der Künste, des Fachbereichs Buchwissenschaft der Universität Leipzig und des Literaturhauses Leipzig Diese Veranstaltung teilen
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