Die Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft stellt jedes Jahr Neuerscheinungen ihrer Mitglieder vor: Auf Wilhelm Bartsch, Helmut Böttiger und Ingo Schulze folgt 2025 André Schinkel. Sein »Mondlabyrinth« sammelt Gedichte, die nicht weniger als die Geheimschrift des Alls ausbuchstabieren: »die kupfernen Herzen Mansfelds«, »in der bleichen Uhr dieses Mondes ... über den Ebenen, Plateaus, Flüssen und Bergen«, »an den summenden Kesselrändern des Paradieses«. Vom bewunderten Hilbig hat Schinkel sich längst emanzipiert, ja, seine eigene Idee von der Zeichensprache der Welt in Gestirnen, Gezeiten und Gemäuern entwickelt. Semiotische Landschaften, Heimaten und Heiligtümer, Grauen und Glauben gehen in einendem Pantheismus auf. Der Ginkgo beginnt zu sprechen, wenn die Vögel in unruhigem Schlaf liegen und »der Fluss bricht sein Schweigen für uns…« Jörg Schieke hat diese außergewöhnlichen Gedichte 2024 für MDR Kultur gelesen und vertieft seine Eindrücke für uns jetzt im Gespräch.

André Schinkel, Jg. 1972, Lehre in der Landwirtschaft, Studium der Germanistik und Archäologie, Autor, Lektor und Herausgeber, wurde für sein Werk vielfach geehrt. »Mondlabyrinth« (Mitteldeutscher Verlag 2024) knüpft an die Lyrikbände »Löwenpanneau« (2007) und »Bodenkunde« (2017) an.

Jörg Schieke, Jg. 1965, ist Literaturkritiker und Sprecher bei MDR Kultur sowie Autor, Lektor und Redakteur und hat mit »Silverman schickt mich« (Poetenladen, 2024) aktuell selbst einen Lyrikband vorgelegt.

Eintritt: 7,- / 5,- EUR

Veranstaltung der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft e. V.

Gefördert von der Stadt Leipzig

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