Ein Dorf, irgendwo im unteren Odertal, irgendwann in den Jahren der DDR. Jeder kennt jeden, man fühlt sich am Rand des Landes und ein wenig auch am Rand der sozialistischen Gesellschaft. Doch eines Tages zieht Micha, ein junger Mann, in das Haus seiner Großeltern. Er bringt Künstler, Studenten und junge Frauen mit und plötzlich erzeugen schillerndste Gerüchte Unruhe in der beschaulichen Gemeinde. Eine Sekte sei am Entstehen, vom Bauernhaus aus würden Westreisen organisiert. Tatsächlich aber hat Micha eine Gabe: Er kann Menschen hypnotisieren und ihnen so ihren Traum von Frankreich oder Kalifornien erfüllen. Allerdings stößt Micha selbst ständig an die Grenzen der realen Welt. Und sein Unternehmen für Reisen im Kopf, das sogar der Country-Musik-süchtige LPG-Vorsitzende aufsucht, wird von der Stasi argwöhnisch beäugt.
Auf Einladung des Sächsischen Literaturrates spricht Jakob Hein mit Bettina Baltschev über sein Buch »Der Hypnotiseur oder Nie so glücklich wie im Reich der Gedanken« (Galiani 2022).
Jakob Hein wurde 1971 in Leipzig geboren und lebt seit 1972 in Berlin. Er studierte Medizin und arbeitet als Psychiater. Er ist Gründungsmitglied der Lesebühne »Reformbühne Heim und Welt« und hat bisher siebzehn Bücher veröffentlicht, darunter »Mein erstes T-Shirt«, »Herr Jensen steigt aus«, »Wurst und Wahn«, »Kaltes Wasser«, »Die Orient-Mission des Leutnant Stern« und zuletzt »Hypochonder leben länger und andere gute Nachrichten aus meiner psychiatrischen Praxis«.
Eintritt: 7,- / 5,- EUR
Veranstaltung des Sächsischen Literaturrates e.V.
Gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Diese Veranstaltung teilen