Moderation/Dolmetschen: Enrico Ille. Gespräch mit der Autorin auf Arabisch um 18 Uhr
Die dreizehn Kurzgeschichten dieses Bandes lassen ein vielfältiges Bild der (süd-)sudanesischen Lebenswirklichkeiten in der Zeit rund um das Jahr 2011 entstehen, als der Südsudan unabhängig wurde. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die die Mühen des Daseins zu tragen haben, dabei jedoch nie ihre Würde verlieren. Erzählt wird von der schmerzlichen Trennung der beiden Länder, von der Abschiebung der Südsudanesen aus dem Sudan und von enttäuschten Hoffnungen nach der gewonnenen Unabhängigkeit, zuallererst aber vom Alltag in Städten oder auf dem Land, über das wir so wenig, zu wenig wissen (Edition Orient 2024, aus dem Arabischen übersetzt von Günther Orth). Der Band wurde unmittelbar nach Erscheinen auf Platz 1 der 63. LITPROM-Bestenliste WELTEMPFÄNGER gewählt, die Autorin ist für den LiBeraturpreis 2025 nominiert.
Stella Gaitano ist geboren und aufgewachsen in Khartum/Sudan, wo sie Pharmazie, Englisch und Arabisch studierte. Als der Südsudan 2011 ein eigener Staat wurde, fand sie sich unvermittelt als Ausländerin in ihrer Heimat wieder und musste den Sudan im folgenden Jahr verlassen. Sie ließ sich in Juba, der Hauptstadt des Südsudans, nieder. 2015 kehrte sie als Flüchtling nach Khartum zurück, nachdem sie die südsudanesische Regierung wegen Misswirtschaft, Korruption und deren Rolle im südsudanesischen Bürgerkrieg kritisiert hatte. Im Jahr 2022 erhielt sie ein Stipendium des PEN International Writers-in-Exile-Programms seitdem lebt sie in Deutschland.
Eintritt: 7,- / 5,- EUR
Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig e.V. in Kooperation mit dem Orientalischen Institut der Universität Leipzig. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig
Die Veranstaltung ist Teil eines Projekts des Literaturhauses Leipzig e.V., in dem im Herbst und Winter 2024 Autorinnen und Autoren aus aller Welt mit ihren Landsleuten in Leipzig in ihrer Muttersprache ins Gespräch kommen sollen. In der vom Kulturamt der Stadt Leipzig geförderten Veranstaltungsreihe werden Autor:innen aus elf verschiedenen Ländern zu Gast sein, u.a. Spanien,Eritrea, Italien, Ukraine, Türkei, Frankreich, Bulgarien oder Südsudan.
Alle Abende sind so konzipiert, dass vor der Lesung, die wir für das deutschsprachige Publikum (mit Übersetzung) anbieten, ein Gespräch in der jeweiligen Landessprache stattfindet, für Muttersprachler, Studierende und andere Sprachinteressierte. Ziel ist es eine Einladung an Leipziger Bürger:innen mit Migrationshintergrund auszusprechen, die unser Haus vielleicht bisher noch nie besucht haben. Wir möchten ihnen das Literaturhaus Leipzig als offenen und inklusiven Ort der Begegnung nahebringen, in dem sie auch ein Stück sprachlicher Heimat (wieder)finden. Wir hoffen, damit einen Beitrag zur Integration zu leisten und gleichzeitig einen Austausch zwischen den Besucher:innen der muttersprachlichen und der ins Deutsche übersetzten Veranstaltung zu ermöglichen.
Der Eintritt für alle muttersprachlichen Veranstaltungen ist frei, für die jeweils danach stattfindenden gedolmetschten Lesungen wird der übliche Eintritt (7,- / 5,- EUR) erhoben. Diese Veranstaltung teilen
Ticketanfragen
Kartenvorbestellungen nehmen wir zwischen 9 und 16 Uhr unter der Telefonnummer +49 .341. 30 85 10 86 gern entgegen. Zu ausgewählten Veranstaltungen (siehe Programm) findet ein Kartenvorverkauf an der Rezeption im Haus des Buches statt.