Christoph Hein, der am 8. April seinen 75. Geburtstag feierte, hat als Dramatiker, Erzähler, Romancier, Essayist, Librettist und Kinderbuchautor ein enorm umfangreiches Werk vorgelegt. Mehrere seiner Bücher wurden verfilmt oder als Hörspiele bearbeitet; außerdem schrieb er Texte, die von Hans-Eckardt Wenzel vertont wurden. Spätestens mit »Der fremde Freund« (in der Bundesrepublik unter dem Titel »Drachenblut« erschienen) wurde er einem breiten Lesepublikum bekannt. Preise und Übersetzungen in mehr als 20 Sprachen folgten. »Horns Ende« ist nach seinen Selbstaussagen das einzige in der DDR ohne Druckgenehmigung erschienene Buch (auf dem Schriftstellerkongress 1987 nannte er die »Druckgenehmigungspraxis« in der DDR »verfassungsfeindlich«); in »Der Tangospieler« verarbeitete er Erfahrungen während seines Leipziger Studiums mit einem Kabarettprogramm, das erst zur Aufführung zugelassen, dann verboten wurde und schließlich mehrere Akteure ins Gefängnis brachte. Sein Stück »Die Ritter der Tafelrunde« war eine Vorwegnahme des Untergangs der DDR. »Willenbrock«, »Landnahme«, »Weiskerns Nachlass«, »Glückskind mit Vater«, »Trutz« sind nur einige der Romane Christoph Heins seit der Wende. Auch in seinem neuesten Buch »Gegenlauschangriff« zeigt er sich als genauer Beobachter und kritischer Chronist deutsch-deutscher Verwerfungen, unverstellt nahe der eigenen Biographie, wie vielleicht zuvor nur in »Von allem Anfang an«.
Eintritt: 6,- / 4,- EUR
Kartenreservierung ab 9.4. unter 0341 / 99 54 134
Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig Diese Veranstaltung teilen