Ein schalldichter Raum. Draußen die Großstadt. Osman Engels übt Cello. Er spielt an gegen unsichtbare Hindernisse, die irgendwo in seiner Vergangenheit liegen und die er auf dem Fußballfeld besser niederrennen kann. In seiner Welt ersetzt Musik schon lange die Worte. Er kann selbst nicht gut zuhören, nicht richtig zupacken, ohne Kontaktlinsen auch schlecht sehen. Als er ein zufällig gefundenes Aufnahmegerät abhört, wird er zum Ohrenzeugen einer Beziehung, die auf ganz andere Art laut ist. - Der Roman erzählt von einem jungen Mann, dem Augen und Ohren geöffnet werden und von einer Frau, die in der Stille lebt. Es geht um Vater-, Mutter- und Gebärdensprache und um die berührende Kraft von Musik.
Katharina Mevissen, 1991 geboren, studierte Kulturwissenschaft und transnationale Literaturwissenschaft in Bremen und absolvierte in Berlin eine Drehbuch-Ausbildung. Bis 2017 war sie Heinrich-Böll-Studienstipendiatin. Für ihr Romanmanuskript erhielt sie das Bremer Autorenstipendium 2016. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin in Berlin und leitet die von ihr mitgegründete gebärdensprachliche Literaturinitiative ›handverlesen‹.
Eintritt frei
Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig und des Verlages Klaus Wagenbach im Rahmen des Literaturfestivals »Leipzig liest« Diese Veranstaltung teilen